Arbeit der Tafel Schwanewede
Seit 26. September 2009 besteht die Schwaneweder Tafel zehn Jahre. Inzwischen sind es über 640 Personen, die wöchentlich mit Lebensmitteln versorgt werden. Dienstag und Donnerstag sind Ausgabetage – an den vielen Ausgabetagen haben 42 Ehrenamtliche die vorher aussortierten und gereinigten Lebensmittel ausgegeben.
An jedem Wochentag hat unser Kühlfahrzeug - es ist bereits das zweite - 18 Geschäfte und Discounter angefahren, um die dort angefallenen Überschüsse abzuholen. Vordächer wurden angebracht, der Hof gepflastert, die Räumlichkeiten pflegefreundlich gefliest, Kühlräume installiert.
Und das alles nur mit Hilfe von Spenden, durch die allein unsere Tafel finanziert wird.
Nüchterne Zahlen, hinter denen aber viele Einzelschicksale stehen: Menschen, die trotz Arbeit auf Lebensmittel angewiesen sind. Ältere, die in ihrer Arbeitszeit keine Sozialabgaben geleistet haben und hofften, ihre Landwirtschaft, ihr Geschäft würde schon für ihr Alter sorgen. Glücklicherweise überwinden auch immer mehr ältere Menschen ihren Stolz, sich durch die Tafel helfen zu lassen. Dann sind es da unsere Arbeitslosen und die Flüchtlinge und Asylbewerber. Unsere Kunden kommen aus vielen verschiedenen Herkunftsländern.
Wir freuen uns über jeden, der seinen Ausweis zurückgibt, weil er Arbeit gefunden hat.
Unsere Lebensmittelspender haben durch eine strengere Logistik ihre Überschüsse stark reduziert. Wir fahren deshalb auch zu auswärtigen Tafeln, um von denen überschüssige Lebensmittel zu bekommen. Andererseits geben auch wir Waren an Nachbartafeln, bei denen das Verfallsdatum eine spätere Ausgabe unmöglich macht. Wir freuen uns über jeden Ausgabetag mit hinreichenden Lebensmitteln.
Ohne eine ausgefeilte Logistik wäre der Arbeitsanfall für alle ehrenamtlichen Mitarbeiter nicht zu bewältigen.
Oftmals kommen wir an die Grenzen persönlicher Belastbarkeit und sind über zusätzliche ehrenamtliche Mitarbeiter/innen froh und dankbar. Ihr Einsatz verdient Lob und Anerkennung.
Wir kennen aber auch die Vorurteile gegenüber unserer Tafelarbeit.
Wir würden den Staat nur von seinen Pflichtaufgaben der Fürsorge
entlasten. Was aber geschieht mit den Lebensmittelüberschüssen,
wenn wir sie nicht an Bedürftige weiterleiten würden? Noch mehr
Vernichtung von Lebensmitteln als ohnehin schon geschieht? Als Teil des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Osterholz verrichtet die Schwaneweder Tafel ihre Arbeit- unabhängig von Religionsgemeinschaften und Parteien. Wir sind dankbar für die Unterstützung unserer Schwaneweder Kommune.
Wir sind dankbar für jede Spende, die unsere Arbeit weiterhin fördert.
Wir sind auf jede Hilfe angewiesen, um auch die nächsten Jahre unsere Gemeinwohl orientierte Arbeit zu leisten.
Klaus Fitzner